Ablenkungen im Griff

Vignette des [schreibzentrum.berlin] zu Montags-#Schreibtipps rund ums wissenschaftliche SchreibenFrage: Beim Arbeiten an meiner Dissertation erlebe ich immer wieder Störungen: Anliegen meiner Familie, im Beruf und im Alltag unterbrechen mein Schreiben. Wie schaffe ich es, mich weniger ablenken zu lassen?

Antwort: Ihnen geht es nach Ihrer Beschreibung wie vielen anderen Promovierenden: Sie müssen Ihre Forschungstätigkeiten und das Schreiben der Dissertation zusätzlich mit beruflichen und familiären Verpflichtungen vereinbaren. Dies stellt beträchtliche Anforderungen an die Konzentration und das Dranbleiben. Hierzu gehört besonders der Umgang mit Ablenkungen. Zusätzlich gilt es, Prioritäten zu setzen und Ihre Zeit so zu managen, dass Sie die Dissertation in ihren Alltag einbauen und einen passenden Platz für sie finden können. Das klingt anstrengend? Das ist es auch, definitiv! Aber Sie sind der Situation nicht hilflos ausgeliefert und können etwas tun.

Forschen Sie zunächst nach den Ursachen für die Ablenkungen.

  • Durch welche von außen kommenden Faktoren im Beruf lassen Sie sich ablenken? Sind es beispielsweise Telefonate, E-Mails, spontane Besuche oder Wünsche von Kolleg_innen?
  • Welche äußeren Störquellen erleben Sie in Ihrer Familie?
  • Lenken Sie den Blick nun nach innen, das heißt auf sich selbst: Gibt es vielleicht Gedanken und Gefühle, die Sie am Arbeiten hindern? Fühlen Sie sich beispielsweise durch eine Aufgabe überfordert, verunsichert oder gelangweilt?

Wenn Sie den Ursachen auf den Grund gekommen sind, können Sie handeln. Wichtig: Nehmen Sie die Ablenkung wahr. Und dann machen Sie bewusst etwas anders als sonst.

Die folgenden Tipps aus unserem Erfahrungsschatz mögen Sie hierzu anregen:

  1. Regeln Sie Ihre berufliche Erreichbarkeit. Probieren Sie feste Sprechzeiten aus und kommunizieren Sie, dass Sie nur zu diesen angesprochen werden möchten. Oder umgekehrt: Teilen Sie mit, zu welchen Zeiten Sie nicht gestört werden wollen.
  2. Versuchen Sie, Ähnliches mit Ihrer Familie zu vereinbaren.
  3. (Re-)Organisieren Sie Ihren Arbeitsplatz, schalten Sie für die Schreibzeiten Störquellen, wie E-Mails und das Internet, aus und entfernen Sie das Mobiltelefon aus Ihren Augen.
  4. Planen Sie Schreibzeiten nach der Pomodoro-Technik. Diese hilft, in übersichtlichen Arbeitspaketen zu schreiben, Pausen einzuhalten und damit motiviert dranzubleiben.

Herzliche Grüße aus dem [schreibzentrum.berlin]

Ihre Dr. Gudrun Thielking-Wagner

Daniela Liebscher